Hautprobleme – Pflaster von Insulinpumpen und Sensoren

Teil 1: Welche Probleme können entstehen?

Moderne Technologien in der Diabetestherapie wie Insulinpumpen und Sensoren tragen erheblich zu einer verbesserten Lebensqualität für Typ 1 und Typ 2 Diabetiker:innen bei. Mit der Zunahme der Patient:innen, die Insulinpumpen oder Sensoren verwenden, steigen auch Berichte über Hautreaktionen, ausgelöst durch Pflaster zur Fixierung von Kathedern, Patchpumpen oder Sensoren.

Eine Fixierung erfolgt zum Teil über einen längeren Zeitraum (bis zu 14 Tage) und mittels großflächiger Pflaster, um einen entsprechenden Halt zu garantieren.

Dr. Sabine Hofer (2021) beschreibt, dass durch die Verwendung der Fixierung nur an limitierten Körperstellen (Oberarme, Bauch, Gesäß), diese besonders stark belastet werden. Weiters führt vor allem die Anwendung in der Pädiatrie, bei Patient:innen mit sensibler Haut, Neurodermitis oder Neigung zu Ekzemen,  häufiger zu Hautreaktionen bei der Fixierung. Unabhängig von der Fixierung durch die Pflaster kann es auch Reaktionen auf Bestandteile der Katheder oder der Pumpen selbst geben. Diese Reaktionen werden hier nicht im Details beschrieben.

Grundsätzlich sind bei den Hautreaktionen zwei Arten zu unterscheiden:

  1. Hautirritation mit Ekzembildung
  2. Kontaktallergie (Allergische Kontaktdermatitis)

Bei Hautirritationen kommt es zu einer Entzündungsreaktion der Haut ohne Aktivierung des Immunsystems. Die Ausprägung der Ekzeme kann stark variieren, meist kommt es zu Rötungen in unterschiedlicher Ausprägung. Die Symptome können jedes Mal unterschiedlich stark ausfallen.

Ursachen sind meist eine allgemeine Irritation der Hautbarriere, lange Abdeckung, Schwitzen oder Nässe nach dem Duschen oder Baden, aber auch leichte Verletzungen der Haut durch die Pflasterentfernung.

Eine Kontaktallergie entwickelt sich erst bei wiederkehrendem Kontakt über Wochen bis Monate der Anwendung. Während dieser Zeit findet eine Sensibilisierung statt und das Immunsystem wird aktiviert. Es kommt zur Bildung von Antikörpern. Tritt eine Allergie auf, besteht sie lebenslang und der Körper reagiert jedes Mal, sobald er mit dem Allergen (Klebstoff) in Kontakt kommt. Die Symptome sind gekennzeichnet durch starken Juckreiz, Rötung, bis hin zu Blasenbildung und Nässen.

Die Reaktion tritt nach der Zeit der Sensibilisierung immer sehr rasch nach dem neuerlichen Kontakt mit dem Allergen (Klebstoff) auf. Besteht der Verdacht einer Allergie, sollte man unbedingt mit einem Hautarzt oder einer Hautärztin Kontakt aufnehmen und einen Allergietest durchführen. Stoffe aus Pflastern, die häufig Allergien auslösen, sind inzwischen zum Teil bekannt. Meist handelt es sich hierbei um so genannte Acrylate. Es soll vorab besprochen werden, ob für den Allergietest die entsprechenden Substanzen zur Verfügung stehen.

Wie man die Haut schützen und sie unterstützen kann, erfahren Sie in den nächsten ÖDV-Selbsthilfe-News.

Literatur:
Hofer S. (2021): https://allgemeinarzt.digital/medizin/haut/haut-spiel-89341 (abgerufen am 10.11.2023)
https://www.diabetikerbund-bayern.de/berichte/news-details/pflasterallergie-eine-bisher-unterschaetzte-komplikation-be-1 (abgerufen am 10.11.2023)
Kamann S. (2020): https://www.mediqdirekt.de/blog/hautreizungen-sensoren-insulinpumpe (abgerufen am 09.11.2023)