Darm okay – Mensch okay!

Der Darm – ca. 8 Meter lang, bestehend aus Millionen von fingerförmigen Ausstülpungen und Darmzotten, zuständig für unsere Verdauung. Er beeinflusst aber auch unsere Stimmungslage, da unzählige Nerven den Magen-Darm-Trakt mit dem Gehirn verbinden, sodass wir Gefühle wie Wohlbehagen oder Angst im Bauch wahrnehmen. Er ist aber auch Ausgangspunkt für viele Erkrankungen.

Zur Erinnerung:
Aufgaben des Darms (Kurzüberblick):

  • Verdauung, Durchmischung der aufgenommenen Nahrung
  • Transport des Nahrungsbreis durch den Verdauungstrakt
  • Aufnahme von Nährstoffen und Wasser
  • Eindickung des Speisebreis
  • Gleitfähigkeit des Stuhls
  • Stärkung des darminternen Immunsystems, Abwehr von Krankheitserregern
  • Bildung von Hormonen und Neurotransmittern (z.B.: das Glückshormon Serotonin)

Unser Darm arbeitet 24 Stunden am Tag. In der Regel bemerken wir nichts von dieser Tätigkeit. Doch manchmal leiden wir unter Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung. Diese Beschwerden können verschiedenste Ursachen haben. Meistens verschwinden sie nach kurzer Zeit. Wenn nicht, sollten wir diese Unannehmlichkeiten von ärztlicher Seite abklären lassen.

Symptome von Darmbeschwerden:

  • Bauchschmerzen
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Aufgeblähter Bauch (Meteorismus)
  • Übermäßige Blähungen
  • Durchfälle (Diarrhö), manchmal schleimig oder blutig

Erkrankungen des Darms:
Die Erkrankungen reichen von Infekten bis zu lebensbedrohlichen Zuständen. Besonders anfällig für schwere Erkrankungen ist der Darm im höheren Lebensalter, da die Wahrscheinlichkeit eines Darmtumors oder Entzündungen wie zum Beispiel einer Divertikulitis steigt.

Wie erkenne ich eine Darmerkrankung?
Zusätzlich zu den oben genannten Symptomen können noch Erbrechen, ungewollter Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit, Gelenksschmerzen, entzündliche Hautveränderungen dazukommen.

Blutspuren im Stuhl, schmerzender, brettharter, gespannter Bauch, hohes Fieber, Durchfälle und Erbrechen sind Indikatoren sofort eine Ärztin/ einen Arzt aufzusuchen.

Darmerkrankungen: (Kurzüberblick)

1. Durch Nahrungsmittel hervorgerufene Erkrankungen:

  • Nahrungsmittelintoleranzen (z.B.: Unverträglichkeiten gegen Lactose, Fructose, Histamin…)
  • Nahrungsmittelallergien (können zu Durchfall, Bauchschmerzen, Hautausschlag führen)
  • Zöliakie (= Autoimmunreaktion gegen das Klebereiweiß Gluten, das in vielen Getreidesorten vorkommt)
  • Reizdarmsyndrom (RDS) – äußert sich durch Bauchschmerzen, Blähungen, verändertem Stuhlgang

2. Chronisch – entzündliche Darmerkrankungen:

  • Morbus Crohn (kann den ganzen Magen-Darm-Trakt betreffen)
  • Colitis ulcerosa (Entzündung des Dickdarms

3. Entzündungen des Dünndarms und/oder Dickdarms:

  • Appendizitis (Blinddarmentzündung)
  • Divertikel-Krankheit (Bildung von Ausstülpungen der Darmschleimhaut durch die Muskelschicht)
  • Pseudomembranöse Kolitis (Entzündung/ Schädigung der Darmflora durch Einnahme von Antibiotika)

4. Darmtumore und Vorstufen:

  • Polypen (= stielförmige Vorwölbungen der Darmschleimhaut)

5. Gefäßbedingte (vaskuläre) und durch Minderdurchblutung (Ischämie) bedingte Darmerkrankungen:

  • Mesenterialinfarkt (Darminfarkt durch akuten Verschluss einer großen Arterie, die die Bauchorgane versorgen)
  • Ileus (Darmverschluss – die Darmpassage ist blockiert; Lebensgefahr!)

6. Syndrome:

  • Malassimilations-Syndrom (die Verwertung von Nährstoffen ist reduziert.

7. Darmkrebs:

  • Darmtumore zählen zu den häufigsten Krebserkrankungen – meistens im Dickdarm. Vorstufen sind meist gutartige Darmpolypen, die aber nach einiger Zeit / Jahren entarten und bösartig wuchern können. 
    Im Rahmen einer Darmspiegelung können Darmpolypen und Darmtumore problemlos entfernt werden und so die Entwicklung zu einem Darmkrebs verhindert werden. 
    Deswegen sind Darmspiegelungen als Vorsorgeuntersuchung bei Männern ab 50 und bei Frauen ab 55 Jahren empfohlen!

Eine detaillierte Krankheitsbeschreibung finden Sie in den Quellenangaben.

Wie kann ich Darmerkrankungen vorbeugen?

  • „Darmgesunde Ernährung“: Vollkornprodukte, Gemüse, Obst
  • Wenig Zucker
  • Wenig Alkohol
  • Wenig rotes und verarbeitetes Fleisch (Wurst, Räucherfleisch…)
  • Wenig Fertigmahlzeiten, Fast Food
  • Ausreichend Flüssigkeit (Wasser, ungesüßter Tee)
  • Probiotische Lebensmittel (fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Joghurt)
  • Bewegung (körperliche Aktivität unterstützt die Darmfunktion)
  • Nach Möglichkeit Vermeidung von Stress
  • Sparsamer Einsatz von Antibiotika
  • Achten Sie auf Toiletten-Routine!

WICHTIG:

Bei immer wiederkehrenden Beschwerden suchen Sie bitte Ihre Ärztin/ Ihren Arzt auf und nützen Sie die Möglichkeit der Vorsorgeuntersuchungen/ Darmspiegelung um gegen einen Darmkrebs gut geschützt zu sein!

Quellen:
www.netdoktor.at
www.orthomol.com
https://cara.care
​​​​​​​www.gesundheit.gv.at