Die ICHs
Beim Lesen des Bestsellers von Richard David Precht mit dem Titel „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ merkt man schnell, dass das, trotz des eher komischen Titels, kein Witze-Buch ist.
Es werden u.a. die unterschiedlichen Ich-Zustände beschrieben, etwa das „Körper-Ich“, das „moralische Ich“, das „Eltern-Ich“ und auch das Ich als Erlebnissubjekt. Man sagt heute das ICH sitzt im Gehirn.
Im Anschluss meiner Lektüre habe ich provisorisch zwei ICHS gegenübergestellt:
Das erste ICH pfeift auf Vorschriften und Regeln. | Das zweite ICH hört gutgemeinte Ratschläge auch nicht gerne. |
Das erste ICH setzt sich frei und unbefangen über alles hinweg. | Das zweite ICH ignoriert Probleme meist und umgeht am liebsten alle Einschränkungen. |
Das erste Ich sagt, dass ich sowieso nichts ändern will/kann. | Das zweite ICH schert das gar nicht und ergreift gleich die Flucht. |
Wir Menschen sind ja dermaßen unterschiedlich; auch so könnte ein Mensch gestrickt sein:
Das erste ICH setzt auf Korrektheit. | Das zweite ICH hingegen würde am liebsten in völliger Ungezwungenheit dahindümpeln. |
Das erste ICH ist regelbewusst. | Das zweite ICH wünscht sich frei und unbefangen über alles hinwegzusehen. |
Das erste ICH sagt, dass sicherlich nichts weitergeht, wenn dem zweiten ICH stets nachgegeben würde. | Das zweite ICH, der Schweinehund, muss das einsehen. |
Diese Gedanken fallen unter die Rubrik „Küchenpsychologie“.
Ich setze auf eines Ihrer Persönlichkeitsmerkmale – nämlich auf Ihren Humor.
Ihr Graureiher