Frühlingsgefühle und Sonnenschein sind hilfreich, Durchhänger nicht so schmerzlich zu spüren.
Wir alle freuen uns auf frisches Grün, erste Triebe, bunte Blumen.
Unlängst führte ich ein Telefongespräch mit einem jungen Diabetiker.
Technische Fortschritte, Insulinwirkung kamen erst  gar nicht aufs Tapet.
Er warf mir an den Kopf, die unerträglich Selbstzufriedenen zu hassen.
Er wollte wissen, ob ich keine Schwächen hätte, denn mit seinen Schwächen hätte er sehr zu kämpfen.
Wie man weiß, ist der Mensch mit seinen eigenen Schwächen ständig konfrontiert.

Ein Durchhänger, ist das schon Schwäche?
Der junge Mann und ich haben festgestellt, dass sich unsere Schwächen sogar in dem einen oder anderen Fall decken.

Menschlich?
Wegen des Diabetes?
Für mich persönlich hat es nichts mit Schwäche zu tun, wenn wir uns kurzfristig gehen lassen, wenn wir uns erlauben, das zu tun, was im Hier und Jetzt Spaß macht.
Wo ist das Problem? Schlechtere Blutzuckerwerte?Ja, diese machen sich schnell bemerkbar, können aber korrigiert werden.

Überdies, wird nicht behauptet, dass nach Phasen der Schwäche die eigenen Stärken wieder besser erkannt, gespürt und gelebt werden?
Was bremst Schwächen ein? – Vielleicht das gute Gewissen, die Vernunft, Erfahrung, Reife, Training?
Der junge Mann und ich denken darüber nach. Ist das nicht stark?
Ich will es nicht leugnen, dass mich der „innere Schweinehund“ regelmäßig heimsucht und freue mich unheimlich, wenn es mir gelingt ihn auszutricksen.
Stärken und Schwächen bekämpfen sich gegenseitig – einmal gewinnen die einen, das nächste Mal die anderen.

Lassen Sie mich nur kurz sagen, ich schäme mich weder für meine einzigartig eigenartigen Schwächen, geschweige denn für meine ganz normalen Stärken.

Aufatmen – lass dich von den Sonnenstrahlen wärmen und stärken!

Schau wieder rein. Fortsetzung folgt.
Ihr Graureiher
Fortsetzung folgt!