Hautprobleme – Pflaster von Insulinpumpen und Sensoren

Teil 2: Wie kann man die Haut schützen und sie unterstützen?

Ist eine Kontaktallergie nachgewiesen muss mit dem Diabetesteam und einer Hautärztin/einem Hautarzt besprochen werden, welche Möglichkeiten es zur weiteren Nutzung von bestehenden Technologien gibt.

Dr. Stefanie Kamann (2020) weist darauf hin, dass nach dem Tragen von Sensoren und Kathedern die Haut grundsätzlich immer gut gepflegt werden soll um die Hautbarriere zu stärken. Dafür können z.B. Wund- und Heilsalben oder Pflegecremes (mit Urea/Panthenol), die auch für Neurodermitiker geeignet sind, verwendet werden.
Auch ein regelmäßiger Wechsel der Klebestellen ist für die Regeneration der Haut ganz wesentlich. Auf keinen Fall soll an den irritierten Hautstellen gleich wieder ein Pflaster angebracht werden.
Bei stärkeren Irritationen der Haut nach der Entfernung eines Pflasters kann über die Dauer von wenigen Tagen die Anwendung einer Hydrocortison-haltigen Creme oder Salbe hilfreich sein.
Um die Haut auch beim Abziehen eines Pflasters zu schützen, kann man Pflasterlöser verwenden, wobei auch hier auf die Inhaltstoffe geachtet werden soll. Als Alternative können Öltücher oder Babyöl verwendet werden, um das Lösen des Pflasters zu erleichtern.

Um die Haut zusätzlich zu unterstützen, kann mit Hilfe von chemischen Barrieren eine Schutzschicht aufgebracht werden. Hier gibt es verschiedene Hautschutzsprays oder-tücher, welche die Haut für eine gewisse Zeit schützen können. Gegebenenfalls können auch besser verträgliche „Unterpflaster“ als Schutz verwendet werden, wie Blasenpflaster oder andere Kolloidpflaster. Bei all diesen Hilfsmitteln ist zu testen, ob diese auch tatsächlich vertragen werden und die Hautirritationen dadurch wirksam reduziert werden. Aktuell ist hier oft viel Kreativität bei möglichen Lösungen gefragt.
In einer kleinen Studie von Paret (2020) wurde ein kortisonhältiger Nasenspray eingesetzt, um die Hautverträglichkeit von Sensoren bei Kindern zu verbessern. Die Studie konnte zeigen, dass der lokale Einsatz des Nasensprays vor dem Anbringen des Sensors, zu einer Reduktion der Hautirritationen führte. Leider gibt es bisher kaum Studien, die sich mit der besseren Verträglichkeit von Pflastern in der Diabetestherapie auseinandersetzen.
Damit eine gute Fixierung mit möglichst geringem Einsatz von Pflastern möglich ist, können zusätzlich Stoffbänder, selbstklebende Verbände oder speziell für Sensoren/Transmitter hergestellte Fixierungsbänder verwendet werden. Diese werden auf verschiedenen Seiten mit Bedarf für Diabetiker:innen angeboten. Besonders hilfreich kann der Einsatz solcher zusätzlichen, pflasterfreien Fixierungen zum Beispiel beim Schwimmen sein. Unmittelbar nach dem Baden soll das nasse Stoffband oder der nasse Verband entfernt werden, um keinen Nässestau und damit zusätzliche Reizungen zu verursachen.

Literatur:
Kamann S. (2020): https://www.mediqdirekt.de/blog/hautreizungen-sensoren-insulinpumpe (abgerufen am 09.11.2023)
Hofer S. (2021): https://allgemeinarzt.digital/medizin/haut/haut-spiel-89341 (abgerufen am 10.11.2023)
Paret, M., Barash, G. & Rachmiel, M.: “Out of the box” solution for skin problems due to glucose-monitoring technology in youth with type 1 diabetes: real-life experience with fluticasone spray. Acta Diabetol57, 419–424 (2020).