Rehabilitation + Kur

Im österreichischen Gesundheitssystem bilden Reha- und Kuraufenthalte eine wichtige Säule. Wir unterscheiden medizinische, berufliche, soziale Rehabilitation sowie Kuraufenthalt.

Medizinische Reha
Die bei einer medizinischen Reha durchgeführten Therapien und Maßnahmen zielen auf den Erhalt bzw. Besserung des Gesundheitszustandes. Sie sollen die Folgen einer Erkrankung erleichtern. Die Wiederherstellung der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit nach einem Unfall oder einer Erkrankung steht im Vordergrund.

Zuständige Sozialversicherungsträger: Unfallversicherung, Pensionsversicherung oder Krankenversicherung

Berufliche Reha
Die durchgeführten Maßnahmen, Therapien sollen die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt fördern.

Soziale Reha
Die Folgen eines (Arbeits-)Unfalls oder einer Erkrankung ziehen oftmals große Veränderungen mit sich – z.B.: Wohnungssituation (zu enge Türen, Stufen), Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel…! Maßnahmen einer sozialen Reha sollen diese Folgen mindern.
Ziel ist ein selbstbestimmtes Leben.

Kuraufenthalt
Ziel eines Kuraufenthalts ist die Aufrechterhaltung der Gesundheit.
Ihre behandelnde Ärztin/Ihr behandelnder Arzt entscheidet aufgrund Ihres Gesundheitszustands, ob und wie lange ein Kuraufenthalt notwendig ist.

Wir wollen uns in diesem Beitrag vor allem um die medizinische Rehabilitation mit dem Schwerpunkt Stoffwechselerkrankungen beschäftigen.

Ziel ist es, Betroffene nach der Erkrankung wieder in die Lage zu versetzen, möglichst ohne fremde Hilfe ein eigenständiges Leben zu führen. Behinderungsbedingte Pensionierungen und Pflegebedürftigkeit sollen verhindert oder zumindest aufgeschoben werden.

Sie sind an Diabetes erkrankt und erwägen einen Reha-Aufenthalt.

Was erwartet Sie?

Neben einer ganzheitlichen Betreuung, wie Bewegungstherapien, psychologische Beratung,

  • Schulungsprogramme für diverse Diabetesformen
  • Funktionelle Insulintherapie
  • Insulinpumpentherapie
  • Schulung bei Bluthochdruck
  • Informationen zu gesundheitsbewusster Lebensführung
  • Ernährungsberatung.

Voraussetzzungen für eine medizinische Reha
Der erste Schritt: Antragsstellung durch die Patientin/den Patienten. Der Arzt/die Ärztin begründet auf der Rückseite des Antragsformulars die medizinische Notwendigkeit.

Ihr Arzt/ Ihre Ärztin informiert Sie, welcher Versicherungsträger für Ihren Fall zuständig ist.

  • Unfallversicherungsträger (z.B.: AUVA)
  • Pensionsversicherungsträger (z.B.: PVA)
  • Krankenversicherungsträger (z.B.: ÖGK)

Der zuständige Versicherungsträger entscheidet über Ort, Dauer und Maßnahmen Ihres Aufenthalts.

Das Antragformular
Entweder Sie fragen Ihren behandelnden Arzt/ Ihre Ärztin um Hilfestellung
oder Sie erhalten das Antragsformular als Download auf der Web-Seite Ihrer zuständigen Sozialversicherung
unter „Antrag auf medizinische Rehabilitation“.

Schicken Sie den ausgefüllten Antrag an Ihren Sozialversicherungsträger oder geben Sie ihn persönlich bei einer der Servicestellen ab.

Wichtige Informationen zur Antragsstellung
Folgende Informationen sollten unbedingt durch Ihren Arzt/ Ihre Ärztin angeführt werden:

  • Antragsrelevante Diagnose, Indikationskategorie
  • Angabe von Hilfsmitteln und Heilbehelfen
  • Angaben zu medizinisch begründeter Begleitperson und Transport
  • Angaben zu hochgradiger Sehbehinderung, Blindheit
  • Angaben zu Dialysepflicht
  • Angaben zu hochgradigem Übergewicht
  • Führen Sie nur 1 Heilverfahren an
  • Angabe von Kontraindikationen (z.B.: Pflegebedürftigkeit, Demenz…)
  • Unterschrift und Stempel

Bewilligt die Sozialversicherung den Reha-Aufenthalt, übernimmt sie auch einen Großteil der Kosten. Nähere Informationen zur Höhe der Zuzahlungen erfahren Sie bei Ihrer zuständigen Sozialversicherung.

Wie finde ich die für mich passende Reha-Anstalt?
Der Österreichische Rehabilitationskompass hilft Ihnen bei der Suche:

Vorgangsweise am Beispiel Diabetes:
Link:  https://rehakompass.goeg.at/#/einrichtung/list

Füllen Sie alle 4 Sparten aus:

Typ: Erwachsener Stationär
Rehabilitations-Indikationsgruppe:  Stoffwechselsystem anhaken
Bundesländer: Alle oder einzelnes Bundesland anhaken
Eigentümer: Alle oder einzelnen Träger anhaken
Suche starten anklicken

Sie erhalten einen Überblick über die einzelnen, speziellen Reha-Zentren; ein Klick auf die gewünschte Klinik führt Sie auf die Homepage derselben.

Was ist eine ambulante Reha?
Diverse Rehas werden auch ambulant angeboten.
Das bedeutet: Sie bleiben in Ihrem gewohnten Umfeld, die Therapien werden tagsüber in der Nähe von zu Hause durchgeführt und Sie können eventuell Ihrer Arbeit nachgehen.
Die ambulante Reha kann in den Alltag integriert werden.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin und Ihrer Familie, welche Reha-Form für Sie passend ist.
Voraussetzungen: ausreichende Mobilität und Wohnortnähe (max. 50 km vom Wohnsitz).

Wie finde ich die passende ambulante Reha-Anstalt?
Verwenden Sie den Rehabilitationspass und befolgen Sie die oben erwähnten Schritte.
Achtung: bei Typ klicken Sie „Erwachsenen Ambulant Phase II“ an.
Link:  https://rehakompass.goeg.at/#/einrichtung/list

Nützen Sie die Möglichkeit eines Reha-Aufenthalts Ihrer Wahl!

Quellen:
www.gesundheit.gv.at