Hilfe – Burnout

Der Sommer und unsere wohlverdiente Urlaubszeit neigen sich dem Ende zu, die Arbeitswelt und deren Auswirkungen haben uns wieder fest im Griff. Psychische Belastungen und Leistungsdruck nehmen zu – alles Faktoren, die ins Burnout führen könnten.

Laut aktuellen Studien weisen mehr als 40 % der Erwachsenen in Österreich Anzeichen eines beginnenden Burnouts auf.

Was ist ein Burnout?
Burnout ist ein Zustand der emotionalen und körperlichen Erschöpfung. Burnout ist keine klassische Erkrankung, sondern eine Folge von chronischem arbeitsbedingten Stress.

Burnout-Symptome:
Wir unterscheiden Symptome, die sich in emotionalen Reaktionen spiegeln oder sich in körperlichen Beschwerden äußern.

Emotionale Reaktionen können in depressiven Stimmungen oder auch in Aggressionen auftreten.

Depressive Symptome:

  • Gefühl der Leere
  • Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit
  • Pessimismus
  • Verlust des Selbstwertgefühls
  • Niedergeschlagenheit
  • Angstzustände
  • Antriebslosigkeit

Aggressive Symptome:

  • Launenhaftigkeit, Reizbarkeit, Ungeduld
  • Zorn
  • Häufige Konflikte mit anderen Personen
  • Intoleranz
  • Schuldzuweisungen an Kolleg*innen, Vorgesetzte, an das „System“

Körperliche Beschwerden:

  • Schlafstörungen und Albträume
  • Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen
  • Übelkeit, Verdauungsbeschwerden
  • Erhöhter Blutdruck, Herzklopfen, Engegefühl in der Brust
  • Starke Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme
  • Verstärkter Konsum von Nikotin, Alkohol, Koffein
  • Erhöhte Infektionsanfälligkeit
  • Sexuelle Probleme

Wie verläuft ein Burnout?
Es gibt verschiedene Verlaufsmodelle.
Herbert Freudenberger und Gail North haben ein 12-Stufen-Modell beschrieben, das wir Ihnen gerne vorstellen wollen.

Stadium 1: Der Zwang sich zu beweisen
Stadium 2: Verstärkter Einsatz
Stadium 3: Vernachlässigen der eigenen Bedürfnisse
Stadium 4: Verdrängung von Konflikten
Stadium 5: Umdeuten von Werten
Stadium 6: Verstärkte Verleugnung der Probleme
Stadium 7: Rückzug
Stadium 8: Beobachtbare Verhaltensänderungen
Stadium 9: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit
Stadium 10: Innere Leere
Stadium 11: Depression
Stadium 12: Völlige Burnout-Erschöpfung

 

Wie komme ich aus der Burnout-Spirale wieder heraus?
Am Beginn der Behandlung steht die Einsicht, dass man überhaupt an einem Burnout-Syndrom leidet.
Wenn sie zusätzlich an den oben genannten Symptomen noch an Erschöpfung, Energiemangel, Konzentrationsstörungen, Entscheidungsunfähigkeit leiden, sollten Sie unbedingt eine ärztliche Hilfe annehmen. Nur durch eine professionelle Hilfe kann ein Fortschreiten der Stadien-Spirale gestoppt werden

 

Was können Sie persönlich tun, um ein Burnout zu verhindern?

  • Versuchen Sie es mit gezielter Entspannung (Yoga, autogenes Training)
  • Sagen Sie auch mal „Nein“!
  • Gönnen Sie sich bewusste kleine Auszeiten. Schaufeln Sie sich ein paar Minuten am Tag frei (z.B.: Gönnen Sie sich ein entspannendes Bad. Lesen Sie ein Buch oder hören Sie Musik)
  • Versuchen Sie den inneren Druck abzulassen.
  • Betreiben Sie regelmäßig Sport (Ausdauersport)
  • Verabschieden Sie sich vom Perfektionismus. Sie können es nicht immer allen recht machen – Ihre Bedürfnisse sind ebenso wichtig wie die Ihrer Mitmenschen!

Wo finden Sie Hilfe?
Kontaktieren Sie zuerst Ihren Hausarzt / Ihre Hausärztin.
Er / Sie wird Sie eventuell an die für Sie geeigneten Stellen weiterleiten (z.B.: Fachärzt*innen für Psychiatrie, Psychotherapeut*innen, Spezialkliniken)

 

Ein Gedanke zum Schluss:
Erschöpfung ist ein Weckruf, der aufrütteln soll, die Richtung zu ändern.

Quellen:
www.gesundheit.gv.at/krankheiten/psyche/burnout.html
www.mediclin.de/ratgeber-gesundheit/psyche-koerper/burnout-ausgebrannt-und-erschoepft/
www.muenchen-klinik.de/psyche-seele-psychische-erkrankungen/burnout/burnout-test/
​​​​​​​www.netdoktor.at/krankheiten/burnout/