Laborwerte

Kleines Blutbild, großes Blutbild, Blutfette, Leberwert, Entzündungsmarker…
Begriffe, die Sie bei jedem Arztbesuch hören. Doch was steckt dahinter?

Krankheiten hinterlassen Spuren im Körper. Vielfach kann man anhand von äußeren Symptomen eine Erkrankung nicht eindeutig bestimmen. Aus diesem Grund ordnet der Arzt/ die Ärztin einige Labortests an.
Ein Laborwert ist in der Medizin das Ergebnis einer Untersuchung von Körpermaterialien (z.B.: Blut, Urin, Stuhl).

Was ist bei einer Blutabnahme zu beachten?

  • Der ideale Blutabnahmezeitpunkt ist morgens zwischen 7.00 und 9.00 Uhr.
  • Für bestimmte Untersuchungen sollten Sie nüchtern sein (z.B.: Blutzuckerbestimmung). Das bedeutet, dass Sie am Vortag ab 20 Uhr nichts mehr essen sollten. Am Morgen der Blutabnahme ist das Trinken von kleineren Mengen Wasser oder ungezuckertem Tee erlaubt.

Die wichtigsten Laborwerte:

  • Kleines und großes Blutbild
  • Blutzucker
  • Blutfette
  • Leber
  • Entzündungsmarker
  • Nieren
  • Schilddrüse

Kleines und großes Blutbild:
Blut besteht aus 45 % Blutzellen und 55% Blutplasma. Bei der Blutuntersuchung werden nur die Blutzellen analysiert.
Es gibt 3 Arten von Blutzellen:

  • Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
  • Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
  • Blutplättchen (Thrombozyten)

Kleines Blutbild (eine der häufigsten Blutuntersuchungen):
Man untersucht Zahl und Gestalt der roten und weißen Blutkörperchen, die Blutplättchen und den roten Blutfarbstoff Hämoglobin.
Die Werte können auf eine Entzündung, Blutarmut, Nährstoffmangel oder eine Infektionskrankheit hinweisen.

Großes Blutbild:
Hier werden die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) einer genaueren Analyse unterzogen (Differenzialblutbild). Die Leukozyten sind ein wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems.
Von der Norm abweichende Werte können ein Zeichen für Infektionskrankheiten, Entzündungen oder Immunschwäche sein.

Blutzucker:
Die Messung von Glukose (Blutzucker) im Blut ist der wichtigste Labortest für eine Diagnose Diabetes mellitus bzw. für die Verlaufskontrolle bei bestehender Zuckerkrankheit.
Referenzwert (für Menschen ohne Diabetes): < 100mg/dl

Zuckerbelastungstest – oGTT (Oraler Glukose-Toleranztest):
= Test zur Erkennung eines Diabetes mellitus
Bei diesem Belastungstest muss die nüchterne Person 75 Gramm Zucker in einer Lösung trinken. Der Blutzucker wird vor Testbeginn und 2 Stunden nach dem Trinken der Glucoselösung gemessen.

HbA1c: Dieser Wert dient der Langzeitkontrolle des Blutzuckerspiegels. Der Wert spiegelt die Blutzuckereinstellung der letzten 6 – 8 Wochen wider.
Wert bei Menschen ohne Diabetes: 4% - 6%
Bei Menschen mit Diabetes gelten individuelle Zielwerte (abhängig von Diabetes-Dauer, Alter, Folgeerkrankungen…).

Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride):
Gemessen werden folgende Werte (die Werte in der Klammer sind die Referenzwerte):

  • Cholesterin gesamt (110 – 200 mg/dl)
  • Triglyceride (70 – 200 mg/dl)
  • HDL Cholesterin -„gutes Cholesterin“ (50,0 – 85,0 mg/dl)
  • LDL Cholesterin -„böses Cholesterin“ (30 – 150 mg/dl) – dieser Wert differiert:

Der LDL-Wert gilt als gesundheitsschädlich für Herz-Kreislauf – daher folgende Unterteilung:

geringes Risiko < 115 mg/dl,
moderates Risiko <100mg/dl,
hohes Risiko <70mg/dl,
sehr hohes Risiko <55mg/dl.

Ihr Arzt/ Ihre Ärztin bestimmt den für Sie zutreffenden Risikograd!

Wieviel Cholesterin für Sie gesund ist, hängt von vielen Faktoren ab (Alter, Geschlecht, Raucher, Vorerkrankungen…). Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin über Ihre zutreffenden Werte!

Leberwerte:
Die Leber ist unter anderem für die Entgiftungsprozesse unseres Körpers verantwortlich. Es gibt eine Reihe von Stoffen, die Auskunft geben, ob unsere Leber richtig arbeitet.
Folgende Parameter können Sie auf Ihrem Laborbefund sehen (Klammerwerte=Referenzwerte):

GOT (10 – 50mU/ml)
GPT (10 – 50mU/ml)
GGT (10 – 71mU/ml)

Entzündungsmarker:
Diese Blutwerte weisen auf eine Entzündung im Körper hin. Gemessen wird das C-reaktive Protein (CRP) – das ist ein Eiweiß, das in der Leber gebildet wird. Der Wert sollte unter 5 Milligramm pro Liter liegen.

Nierenwerte:
Gemessen wird der Kreatinin-Wert: Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Kreatins, das in den Muskelzellen der Energiegewinnung dient. Über das Blut gelangt es in die Niere, wo es herausgefiltert und über den Harn ausgeschieden wird. Dadurch kann man Rückschlüsse auf die Filterfunktion der Nieren ziehen.
Creatinin (0,70 – 1,20 mg/dl)
GFR (glomuläre Filtrationsrate): zeigt an, wie gut die Nierenkörperchen (Glomeruli) Substanzen herausfiltern.  (> 60ml/min)

Schilddrüse:
In der Schilddrüse werden die Hormone Trijod-Thyronin (T3) und Thyroxin (T4) gebildet.
Das Bestimmen der T3 und T4 Werte weisen auf die Schilddrüsenfunktion hin.

 

In dieser kurzen Übersicht können natürlich nur die gängigsten Laborwerte dargestellt werden. Werte, die vor allem bei der Vorsorgeuntersuchung untersucht werden.

Eine genauere Aufstellung finden Sie unter:
www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte.html

Tipp:
Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorge – oder zu Kontrolluntersuchungen und lassen Sie sich Ihre Werte von Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin erklären!

Quellen:
www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte.html
www.blutwert.at/nierenwerte/
www.labor-vidotto.at/leistungen/analysenverzeichnis/
https://flexikon.doccheck.com/de/hauptseite
www.stiftung-gesundheitswissen.de/