Erste Hilfe für die Seele!

Bewusst leben – psychosoziale Gesundheit!

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert psychosoziale Gesundheit als Zustand des Wohlbefindens, in dem ein Mensch seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen sowie produktiv arbeiten kann und im Stande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen.

Uns allen ist bewusst, dass man seinen Körper pflegen muss, auf ihn achten muss, um gesund zu bleiben (z.B.: gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung…) – aber pflegen wir auch unsere Seele, unsere Psyche?
Psyche lässt sich nicht durch Laborwerte oder Röntgenbilder dokumentieren. Es gibt aber eine Vielzahl von Merkmalen, die uns anzeigen, dass es mit dem Zustand unserer Psyche/ Seele nicht immer zum Besten steht.
Die Anzeichen reichen von einem Gefühl der Leere, Einsamkeit, Unruhe, Ängste bis hin zu Erschöpfung, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, sozialer Isolation und mehr. Überhöhte Ansprüche, Erwartungen und Lebensweisen können zu Problemen in Beziehungen, in Familien, am Arbeitsplatz – kurz im sozialen Umfeld führen. Mit diesen Problemen und Konflikten umgehen zu können ist eine wichtige Aufgabe der Seelenpflege.
Psychosoziale Gesundheit bedeutet nicht, dass man sich immer wohl fühlt – psychosoziale Gesundheit bedeutet Strategien zu haben, mit denen man Problemsituationen meistern kann, um sich wieder „wohl zu fühlen“.

Was kann ich für meine persönliche psychische Gesundheit tun?
Der Fonds Gesundes Österreich fasst zusammen: Auszeit, Entspannung, Aktivitäten, Gemeinschaften.

Auszeit:
Nehmen Sie sich Zeit, um Probleme oder Krisen zu meistern – sie müssen „emotional verdaut“ werden. Konzentrieren Sie sich auf ihren vitalen Rhythmus (Ernährung, ausreichend Schlaf, Bewegung). Denken Sie daran – Sie sind nicht für alles allein verantwortlich.
Hören Sie auf sich selbst! Achten Sie auf die Signale, die Ihnen Ihr Körper sendet und nehmen Sie diese ernst.

Entspannung:
In der Ruhe liegt die Kraft!
Bewusste Bewegung, bewusste Pausen, bewusstes Ein- und Ausatmen sind Möglichkeiten auch tagsüber kurz zur Ruhe zu kommen.
Seien Sie kreativ – kreatives Tun (egal in welcher Form) schafft einen Ausgleich für innere Spannungen.

Aktivitäten:
Verstehen Sie Bewegung auch als Ausgleich zur Reizüberflutung durch Arbeitsstress, gesteigertes Lebenstempo, Freizeitstress.
Geben Sie Ihrem Leben neue Impulse durch „Neues lernen“, „Neues ausprobieren“.
Lernen Sie nicht nur mit dem Hirn, versuchen Sie mit allen Sinnen Neues zu erkunden.

Gemeinschaften:
Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche, aber auch Zeit zum Zuhören. Das setzt voraus, dass jemand da ist, mit dem ich in ein Gespräch komme.
Die sozialen Kontakte geben Ihnen Geborgenheit.
Gemeinschaft, Freundschaft, Nachbarschaft, gemeinsames Tun, Hilfe anbieten aber auch annehmen sind Voraussetzungen für unsere soziale und psychische Gesundheit.

Die 5 häufigsten psychischen Erkrankungen:
Dazu zählen Angststörungen, Depressionen, Essstörungen, Psychosen und Substanzmissbrauch.
Leider nimmt die Zahl von Personen, die an diesen Erkrankungen leiden, rasant zu.
Was kann der Einzelne tun, wenn er sieht, dass eine bekannte Person psychische Probleme hat?
Romina Holzmann-Schöpf von pro mente erklärt: „Eine unserer wichtigsten Botschaften ist, dass man im Prinzip nichts falsch machen kann. Nur wegschauen wäre falsch, denn es kommt darauf an, auf andere zuzugehen, sich für sie Zeit nehmen und zuzuhören.“

5 Schritte für Erste Hilfe in Krisensituationen:
Eine Eselsbrücke inForm des Wortes ROGER kann helfen:

R: reagieren und ansprechen
O: offen und unvoreingenommen zuhören und kommunizieren
G: geben Sie Unterstützung sowie Informationen
E: ermutigen Sie zu professioneller Hilfe
R: reaktivieren Sie Ressourcen – z.B.: Familie, Freunde

Wie können Sie konkret in seelischen Krisen helfen: 

  1. Aufeinander zugehen
  2. Zeit nehmen
  3. Sparsam sein mit gut gemeinten Ratschlägen
  4. Zuhören, miteinander reden oder schweigen
  5. Einfach da sein und geduldig sein
  6. Nicht bewerten
  7. Die eigenen Grenzen wahren
  8. Notrufnummern kennen
  9. Wenn nötig Hilfe holen
  10. Nicht gekränkt sein, wenn Hilfe nicht angenommen wird

Dalai Lama sagt: „Der größte Reichtum ist die geistige Gesundheit“

In diesem Sinne – pflegen wir unsere psychosoziale Gesundheit und setzen wir Schritte zu einem gesünderen und glücklicheren Leben.

Hilfreiche Links:
www.gesundheit.gv.at
www.zeitzuleben.de
www.psychologie.at
www.psychotherapie.at
www.erstehilfefuerdieseele.at

Quellen:
www.gesundheit.gv.at
www.gesundheitsziele-oesterreich.at/psychosoziale-gesundheit-foerdern/
Broschüre Psychosoziale Gesundheit (fgoe.org)